Hier ein schönes Beispiel aus dem 9./10. Jhd., Fundort wahrscheinlich Nordwestdeutschland. 

Die Form ist typisch für die Wikingerzeit (Stiel ist jedoch länger), die Verzierung (Knoten) traditionell sächsisch.

Dieses Amulett, könnte nach der Wiedereinführung des Heidentums als private Religion durch Lothar im Sachsenland, in Norddeutschland hergestellt worden sein.

Möglich wäre auch Südengland oder Süddänemark.


Neben den drei Befunden aus Gilton und Nordwestdeutschland gibt es noch den Fund aus Warendorf (NRW), hierbei handelt es sich um zwei eiserne Hammer an einem Ring.

Sie stammen aus dem 7./8. Jhd. und wurden auf einer sächs. Hofstelle gefunden.

Es handelt sich um den bisher südlichsten Hammerfund Deutschlands (südwestlich von Bielefeld).


Ein weiteres Artefakt wurde in Kneitlingen (NDS) gefunden, dieses Amulett hat die Besonderheit, dass der Hammerkopf nach oben gerichtet ist.

Das Amulett wurde wahrscheinlich auf einem Schlachtfeld gefunden.


Dann ist noch der "Weserhammer" erwähnenswert. Der Fundort wird südlich von Nienburg angegeben. Leider sind alle Informationen und der Hammer selbst seit mehreren Jahren spurlos verschwunden.

Ich durfte vor Jahren mit einem Freund die Originalskizzen einsehen und habe einen Hammer nachgearbeitet.

Dieser ist nicht das Original! Ist dem Fundstück aber sehr ähnlich, längerer Hammerstiel mit oberer Verdickung und vier Kerben (Symbol für den Himmelsgott (vier Himmelsrichtungen)Sahsnot?). Der Hammerkopf ist sehr kantig mit einem leichten Bogen gearbeitet.

Das Original ist/war wahrscheinlich ein bisschen grösser und wurde aus Eisen gefertigt. Aufgrund der Oxidation kann man nur noch die vier senkrecht laufenden Einkerbungen am verdickten Stielende schwach erkennen. Mögliche weitere Symbolik wie bei den Gilton Funden konnten nicht festgestellt werden.





 Weserhammer, ca. 7./8. Jhd.
Weserhammer, ca. 7./8. Jhd.
Repliken der beiden ältesten Hammeramulette aus dem 5./6. Jhd. (Gilton/Kent)
Repliken der beiden ältesten Hammeramulette aus dem 5./6. Jhd. (Gilton/Kent)